19. April 2022, Kfar Saba Concert Hall
20. April 2022, Haifa Rapoport Hall
23. April 2022, Clairmont Auditorium Tel Aviv
1. Satz
2. Satz
3. Satz
4. Satz
Naama Zafran (*1988) ist eine israelische Komponistin, Arrangeurin und
Pianistin. Die vielseitige Musikerin und Pädagogin hat einen „B.Mus“-Abschluss
in Komposition und einen Master-Abschluss der Fakultät für Komposition,
Dirigieren und Musikpädagogik der Jerusalem Academy of Music and Dance. Naamas
Werke reichen von Kompositionen für Orchester- und Kammermusik bis hin zu Musik
für Theater, Videokunst und Film. In die Musik, die sie heute macht, lässt sie
Elemente all dieser Kunstformen einfließen, um ihre eigenen Geschichten zu
erzählen.
Wolfgang Amadeus Mozarts 20. Klavierkonzert d-moll KV 466 wurde am 11. Februar
1785 in Wien, nur einen Tag nach seiner Fertigstellung, im Casino „Zur
Mehlgrube“ uraufgeführt mit Mozart selbst als Solisten. Es wird als sein erstes
„sinfonisches“ Klavierkonzert bezeichnet. Die Tonart d-moll steht bei Mozart für
Dramatik und Ausdruckskraft. Man erinnere sich an das Requiem und die Ouvertüre
zu Don Giovanni. Es ist tatsächlich das erste von nur zwei Klavierkonzerten in
Moll. Dramatisch beginnt schon das Orchestervorspiel mit der Synkopenfolge der
Streicher in tiefer Lage. Ungewöhnlich ist am anschließenden Klaviersolo, dass
es wie zur Beruhigung mit dem langsameren Seitenthema beginnt. Mozart
verabschiedete sich mit diesem Konzert endgültig von der Vorstellung der Musik
als Unterhaltung hin zur freien Entfaltung des Komponisten. Insofern ist es auch
eine Ermutigung späterer Künstler zur Entwicklung von Kreativität und
Individualität. Beethoven hat dieses Werk vielleicht gerade deswegen hoch
geschätzt, häufig gespielt und Kadenzen für den ersten und letzten Satz
geschrieben. Auch Brahms muss es gefallen haben, schrieb er doch später
ebenfalls eine Kadenz dazu.
Johannes Brahms begann die Komposition seiner 2. Sinfonie in D-Dur op. 73 im
Sommer 1877 in Kärnten am Wörther See, arbeitete im September weiter daran in
der Nähe von Baden-Baden, wo sich seine verehrte Freundin und Vertraute Clara
Schumann gerade aufhielt. Und schon im Oktober war die Partitur fertig. Ein Werk
wie in einem Wurf geschaffen bedenkt man, dass er an seiner ersten Sinfonie 14
Jahre lang gearbeitet hat. Erwartet man, dass ein Ergebnis von großer
Schaffensfreude unter eher glücklichen Umständen zum Ausdruck positiver
Gestimmtheit führt, liest man erstaunt in einem Brief von Brahms an seinen
Verleger Simrock nur einen Monat später: „Die neue Symphonie ist so
melancholisch, dass Sie es nicht aushalten. Ich habe noch nie so was Trauriges,
Molliges geschrieben: die Partitur muss mit Trauerrand erscheinen.“ Eine
ironische Übertreibung? Die Uraufführung im Dezember 1877 war sehr erfolgreich.
Inzwischen gilt die Zweite als Brahms populärste Sinfonie. Schon im Januar 1878
schrieb der Kritiker Eduard Hanslick in der Neuen Freien Presse: „…selten hat
die Freude des Publikums an einer neuen Tondichtung so aufrichtig und warm
gesprochen. (…) Die zweite Symphonie erscheint wie die Sonne erwärmend auf
Kenner und Laien, sie gehört allen, die sich nach guter Musik sehnen. (…)
Brahms’ neue Symphonie leuchtet in gesunder Frische und Klarheit…“