Images Andreas Korb
In der Saison 2024/25 stellen sich gleich drei neue Dirigent*innen vor. Silke Löhr dirigierte am 8. September das Konzert "Movimento" im Erholungshaus.
Silke Löhr (Foto: D. Roland)
Der junge Geiger Raphael Gisbertz spielte Camille Saint-Saëns: Introduction and Rondo capriccioso für Solo-Violine und Orchester bravourös. Standing Ovations! Presse >
Am 9. November im Altenberger Dom und Silvester im Forum Leverkusen dirigiert uns die dritte Preisträgerin von "La maestra", Katharina Morin.
In Altenberg am 9. November gedenken wir zunächst der Reichspogromnacht. Die Präsidentschaftswahl in den USA vier Tage zuvor wird uns bitte mit neu gewonnener Hoffnung erfüllen, wie sie in Antonín Dvořáks Sinfonie "Aus der Neuen Welt" anklingt.
Das "Weihnachtsoratorium für alle" - eine wunderbare Initiative der neuen Konzert-Dramaturgin der Stadt Leverkusen, Andrea Klitzing, - am 6. Dezember im Forum Leverkusen gemeinsam mit l'arte del mondo, Bayer Blasorchester, Städtischer Chor Leverkusen, Abtei Chor Brauweiler u.a. dirigiert Benjamin Bruns. Das Projekt wird gefördert von Bayer Kultur. Tickets >
"Con fuoco - feurig" ist das Motto des Silvesterkonzerts im Forum Leverkusen unter der Leitung von Katharina Morin mit Alon Sariel, Mandoline. Abgefeuert werden Nino Rota: 3. Sinfonie, Francisco Tarrega: "Capricho árabe", Nimrod Borenstein: Concerto for Mandolin and Orchestra sowie George Bizet: Auszüge aus Carmen Suite 1 und 2. Tickets >
Katharina Morin (Foto: Pauline Ballet)
Die Konzerte 2025 soll der junge Spanier Jesús Ortega Martínez dirigieren.
Ein Konzert in der Reihe "Farbe bekennen - Musik und Theater gegen Rassismus und Hass" am 14. Februar 2025 im Forum Leverkusen beginnt mit Franz Schubert: "Die Unvollendete". Wie sich Gedanken über Dachau musikalisch gestalten lassen, wie man als polnischer Jude im Stalinismus noch komponieren kann, zeigen die Werke von Yoav Talmi: Music for Strings, Timpani and Accordion „Thoughts about Dachau“ und Mieczyslaw Weinberg: Suite für Orchester. Tickets >
Noch einmal mit Antonín Dvořák: "Aus der Neuen Welt" und mit Max Bruch: "Kol Nidrei" für Cello und Orchester mit unserer Solocellistin Cosima Gietzen gestalten wir ein Konzert am 15. März in der Johanneskirche in Düsseldorf.
Jesús Ortega Martínez (Foto: Bob Stewart)
Mit zwei weiteren Konzerten sind wir am stARTfestival 2025 von Bayer Kultur im Erholungshaus beteiligt, mit einem Sinfoniekonzert am 4. Mai mit Sergej Prokofieff: „Ouvertüre über hebräische Themen", Dimitri Schostakowitsch: "Aus jüdischer Volkspoesie" für drei Stimmen und Orchester mit Lesung, Max Bruch: "Kol Nidrei" für Cello und Orchester mit unserer Solocellistin Cosima Gietzen
und mit einem weiteren Familienkonzert am 29. Juni mit Felix Mendelssohn Bartholdy: "Sommernachtsraum" in Zusammenarbeit mit Marc Schwämmlein. Tickets und Informationen ab Ende Oktober auf www.startfestival.de.
Und natürlich investieren wir weiterhin mit Education unterstützt von Bayer Kultur und der Stadt Leverkusen mit vielen Veranstaltungen in die Förderung junger Hörer und talentierter junger Musiker*innen mit der Initiative "Bayer-Philharmoniker gehen zur Schule". Wir waren Teil des Leverkusener Sprungbrett-Festivals 2024 im Rahmen des neuen Schulkulturfestvals, das alle zwei Jahre stattfinden soll.
Die Bayer Philharmoniker feiern ihren Geburtstag mit einem bemerkenswerten Konzert. Foto: Miserius, Uwe (umi)
19. Februar 2024
von Monika Klein
Dass ein Werk von Paul Hindemith auf dem Programmzettel steht, ist kein Zufall. Tatsächlich haben die Bayer Philharmoniker den Komponisten selbst erlebt. Anfang Dezember 1958 dirigierte er das Orchester in zwei Konzerten, was die damaligen Mitglieder als unglaubliches Glück empfanden und als ein Highlight in die Chronik einging. Wie genau es dazu kam, ist nicht überliefert. Vermutlich spielte die Vermittlung durch Rechtsanwalt Friedrich Silcher eine Rolle. Der Großneffe des gleichnamigen bekannten Komponisten war seinerzeit Direktor der Rechtsabteilung des Werkes und hatte laut Chronik Ende 1957 „liebenswürdigerweise die Betreuung des Orchesters übernommen“.
Als das „Philharmonische Werkorchester der I.G. Farbenindustrie, Werk Leverkusen“ 1904 – im selben Jahr wie der Bayer Männerchor – gegründet wurde, ging es darum, den Musikliebhabern der Bayer-Familie eine Heimat zu bieten und sie sozusagen als klingender Werbeträger ins Umland und später in die ganze Welt (der Bayer Standorte) zu schicken. Zum 22-köpfigen Streichorchester gehörte der kleine Kreis von neun „Arbeitskameraden“, die sich vorher in der Berufsschule und im „Schlafsaal der Feuerwache“ getroffen hatte, um „nach Schluß der Arbeitszeit im Werk zu musizieren“.
Erich Kraack, der 1935 Leiter des „Philharmonischen Orchesters“ wurde, baute das Musikleben in der Stadt aus durch Konzerte und Konzertreisen und förderte das Werksensemble durch die Zusammenarbeit mit Profis. Er war parallel Dirigent des Kölner Kammerorchesters, das auch in Leverkusen spielte, und der Kölner Bachverein-Konzerte.
Nach 36 Jahren als künstlerischer Leiter übergab er 1972 die Philharmoniker an seinen Nachfolger Rainer Koch, der den Bayer-Musikern auch nach seinem Wechsel vom Kölner Opern-Kapellmeister-Pult zum Bielefelder Generalmusikdirektor die Treue hielt, fast vier Jahrzehnte lang.
Zusammen mit Nikolas Kerkenrath, seinerzeit Leiter der Kulturabteilung, wurde in den 1990er Jahren die Anwerbung junger Musikhochschul-Absolventen betrieben, die parallel zum Ausbildungs-/ Arbeitsvertrag im Bayer-Werk ins Orchester eingebunden wurden. Die steigende Professionalität wurde mit Einbeziehung in das offizielle Bayer Kulturprogramm mit damals noch zwei Konzertringen belohnt.
In der Ära Koch unternahmen die Philharmoniker große Konzertreisen an Bayer Standorte weltweit und traten mit namhaften Solisten wie Friedrich Gulda, Claudio Arrau, Frank-Peter Zimmermann, Christoph Poppen, Antje Weithaas oder Renaud Capuçon auf. Wie andere Werkensembles auch, mussten die Philharmoniker 2011 den Schritt in die Selbstständigkeit unternehmen und sind seitdem ein eingetragener Verein, der sich mit Konzerteinnahmen und der Spende seines exklusiven Sponsors finanziert. Parallel gab es einen Drigentenwechsel, Bernhard Steiner übernahm die Leitung 2011 und erweiterte bis zu seinem Abschied 2020 das klassische Repertoire um Cross-Over-Projekte (unter anderem mit David Garrett in der BayArena oder mit dem türkischen Schlagerstar und ESC-Sieger Sertab Erener) in Istanbul. Herausragend war die Aufführung des Holocaust-Oratoriums „I Believe“ von Zane Zalis.
Seit 2020 leitet Bar Avni, die als Dirigentin in der stARTacademy von Bayer Kultur gefördert wird, das Orchester. Mit der engagierten, enthusiastischen Israelin konzertierte man 2022 in Tel Aviv und Haifa. Und sie setzt auf ein Educationprogramm in Zusammenarbeit mit verschiedenen Schulen. Unter dem Motto „Bayer-Philharmoniker gehen zur Schule“ gab es schon Workshops am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium und am Werner-Heisenberg-Gymnasium.
Bayer-Philharmoniker
Marschnerstr. 1
40593 Düsseldorf
Der Verein "Bayer-Philharmoniker Leverkusen e.V." vertritt, verwaltet und finanziert die Bayer-Philharmoniker in freier Trägerschaft.
Gerhard Wansleben, StD i.R. (Vorsitzender) Christoph Müller (stellv. Vorsitzender) Michaela Niklaus (Schriftführerin) Gottfried Hallbach (Kassenwart) Dietmar Kändler (Disponent) Dr.Ellen Giebeler (Notenwart) Benjamin Müllenmeister (Education)
© Gerhard Wansleben, alle nicht gekennzeichneten Bilder von Heike Söth