Image Andreas Korb
Seit 120 Jahren sind die Bayer Philharmoniker ein Beitrag der Bayer AG zum Gemeinwohl der Stadt Leverkusen und seiner Umgebung. Als größter Klangkörper der Region ist sein Repertoire eine große Bereicherung der Musikszene zwischen Köln und Düsseldorf.
Das Orchester bezeichnet sich als "semiprofessionell", weil ein großer Teil seiner Mitglieder mit Musik seinen Lebensunterhalt bestreitet und die wichtigsten Positionen mit Profis besetzt sind. Die gemeinsame Liebe zur Musik ist gleichwohl das wesentlichste Element seines großen Erfolgs. Erich Kraack
Der künstlerische Leiter des Philharmonischen Werkorchester der I.G. Farbenindustrie, Werk Leverkusen, Erich Kraack, ab 1935, war gleichzeitig Dirigent des Kölner Kammerorchesters und trat mit beiden Orchestern im Konzert- und Opernring von Bayer auf. Daraufhin zog das Kölner Kammerorchester gleich ganz nach Leverkusen und spielte im Erholungshaus und im Kasino. Bis 1942 war Kraack auch Dirigent der Konzerte des Kölner Bach-Vereins.
Unter seinem Nachfolger, dem früheren Essener und Kölner Opernkapellmeister und Bielefelder GMD Rainer Koch, ab 1972, war der Erste Geiger der Bayer Philharmoniker, Prof. Günther Gugel, vorher Konzertmeister der Wagner Festspiele in Bayreuth und des Kölner Gürzenich Orchesters, gleichzeitig das Kölner Opernorchester, so dass vor allem auch Instrumentalisten aus diesem Orchester bei Konzerten in Leverkusen und auf Konzertreisen mitwirkten.
Rainer Koch
Die Professionalität des Orchesters wurde auch durch die Anfang der 90er organisierte Anwerbung junger Absolventen der Musikhochschulen und deren Einbindung in den Konzern gezielt voran getrieben.
Der Nachfolger von Günther Gugel, Peter Stein, war als Konzertmeister verschiedener Orchester, als auch in diversen Kammermusikformationen tätig. Zuletzt war er Mitglied des Verdi Quartetts, mit dem er zahlreiche Tourneen durch die USA, Kanada, Korea und Europa unternahm. Unter den zahlreichen CD-Aufnahmen dieses Ensembles findet sich unter anderem die Gesamtaufnahme der Streichquartette von Franz Schubert und Johannes Brahms.
Herausragend professionell waren auch die großen Solist:innen, die mit den Bayer Philharmonikern musizierten wie Friedrich Gulda, Arthur Grumiaux, Claudio Arrau, Edith Peinemann, Mischa Maisky, Frank-Peter Zimmermann, Sigfried Palm, Boris Pergamenschikow, Antje Weithaas, Renaud Capuçon, David Garrett, Daniel Müller-Schott und viele andere mehr. Hinzu kamen die Gastdirigate von Hans Pfitzner 1942, Paul Hindemith 1958 und Christoph Poppen 2014.
Mit der Umstrukurierung 2011 hat sich die Situation im Wesentlichen nicht geändert. Gehörten die Bayer Philharmoniker vorher zum Bayer-Konzern, haben sie jetzt mit dem Verein „Bayer Philharmoniker Leverkusen e.V.“ einen freien Träger, der nicht mit den Beiträgen seiner Mitglieder, sondern nur aus den Konzerteinnahmen und der Spende seines exklusiven Sponsors finanziert wird. Er vertritt, verwaltet und bezahlt alle Orchestermitglieder. Auf diese Weise können die Bayer Philharmoniker als ein musikalischer Botschafter der Bayer AG, unterstützt von seinem treuen Publikum, die hohen Ansprüche an die Professionalität seiner Konzerte weiter erfüllen.
Zum besonderen Profil der Bayer Philharmoniker gehören ihre Vielseitigkeit und die Bandbreite ihres Repertoires. Sie wurden schon unter Erich Kraack voran getrieben und unter Rainer Koch mit seiner Erfahrung aus dem Kölner Opernhaus in Zusammenarbeit mit Bayer Kultur enorm erweitert. Zauberflöte, Freischütz, Fidelio, Carmina Burana, Peer Gynt, Bilder einer Ausstellung, Herzog Blaubarts Schloss, Don Carlos, „Rythm is it!“ mit Royston Maldoom und zuletzt unter Bernhard Steiner „I Believe – A Holocaust Oratorio For Today“ von Zane Zalis waren aufwendige Inszenierungen, großartige Konzerterlebnisse und beste Werbung für die Bayer AG und ihre Förderung von Kunst und Kultur.
David Garrett in der BayArena >
Auf der anderen Seite dieses Spektrums findet man, meist unter Bernhard Steiner, das Stadionkonzert mit David Garrett, Auftritte in Istanbul mit der Eurovisionsgewinnerin Sertab Erener, das Radiokonzert "der beste Mix meets Klassik" mit Arthur Horváth, Soul und Tango mit Enrique Uguarte, „Dominique Horwitz singt Jacques Brel“ und 2023 Gipsymusik mit Sandro Roy.
Dazwischen auch immer die großartigen Familienkonzerte von Bayer Kultur in den mit Conférence, Tanz, Puppenspiel, Pantomime, Lichterspiel oder Schauspiel inszenierten Bühnenhighlights wie „Peter und der Wolf“, „Karneval der Tiere“, „Sommernachtstraum“, „Peer Gynt“, „Die Orchesterolympiade“, „Die verlorene Melodie“, „Laterna musica - Ärger im Olymp“ und andere mehr.
Sommernachtstraum
Um junge Zuhörer und zukünftige Instrumentalisten werben die Philharmoniker darüber hinaus mit Workshops in Leverkusener Schulen und gemeinsamen Konzerten mit der Musikschule Leverkusen. [Education >]
Bar Avni >
Von 2020 bis 2024 wurden die Philharmoniker von Bar Avni dirigiert. Mit ihr besuchten die Bayer Philharmoniker 2022 auch Israel und konzertierten mit großem Erfolg in Tel Aviv und Haifa. Die junge Israelin prägt das Orchester mit einer persönlichen Handschrift, die sich nicht zuletzt in einem sehr engagierten enthusiastischen Dirigat präsentiert. Sie gewann 2024 den Wettbewerb "La Maestra" in Paris und wird seitdem mit Konzertangeboten überhäuft. Soweit es ihre Engagements erlauben, will Bar Avni ihren Einsatz für Education mit den Bayer Philharmonikern fortsetzen.
Seit 2025 ist der junge Spanier Jesús Ortega Martínez Chefdirigent und künstlerischer Leiter der Bayer Philharmoniker. Jesús Ortega Martínez >
© Gerhard Wansleben
Viele wichtige "Bayer Philharmoniker" sind auf der Bühne leider nicht zu sehen. Es sind die Mitarbeiter von Bayer Kultur [Team Kultur>], die Konzerte organisieren, Programme planen, Solisten engagieren, Konzepte und Ideen entwickeln und alle dafür begeistern. Stellvertretend für alle Wegbegleiter und Wegbereiter der letzten Jahrzehnte hier "nur" zwei ehemalige Leiter der Bayer Kulturabteilung, Franz Willnauer [mehr>], Nikolas Kerkenrath [mehr>] und der aktuelle Leiter von Bayer Kultur Thomas Helfrich [mehr>].
Sie allein decken mehr als die Hälfte der Erfolgsgeschichte des Orchesters nach den beiden Weltkriegen ab. In ihrer Professionalität stehen sie den oben aufgezählten Dirigent:innen, Konzertmeistern und Solist:innen der Philharmoniker in nichts nach.
Im Künstlerzimmer: Nikolas Kerkenrath - Thomas Helfrich - Franz Willnauer
(Foto: Bayer AG)
"Ich spüre es in den Proben immer wieder. Wenn ich irgendwo nur zu Gast bin und beispielsweise nur eine Woche zur Verfügung habe, um mit einem Orchester zusammenzuarbeiten, dann sind meine musikalischen Möglichkeiten begrenzt. Das hat dann wenig von meiner Vision, die ich als Dirigentin immer habe. Bei den Philharmonikern dagegen ist das sehr tiefgehend. Es geht um langfristige Arbeit. Die Musik muss reifen. Es muss sich etwas entwickeln, verbessern. Und das ist bei den Bayer Philharmonikern der Fall. Sie mögen nicht das beste aller Orchester sein. Aber: Sie haben diese Fähigkeit zu reifen. Die Musikerinnen und Musiker haben den Willen dazu. Und diese Momente der Entwicklung und Verbesserung, die gibt es in unseren Proben immer wieder. Die kenne ich bislang nur von den Bayer Philharmonikern."
(Quelle: Interview KStA mit Frank Weiffen)
stammt aus Ostwestfalen. Nach erstem Studium der Kirchenmusik schlossen sich ein Violinstudium bei Prof. Ludwig Müller-Gronauin Detmold und Kammermusik bei Prof. Wilhelm Isselmann an.
Als Violinsolist trat Martin Haunhorst mit verschiedenen Orchestern im In- und Ausland auf. Nach mehreren Jahren Lehrassistenz an der Musikhochschule Detmold wurde er 1983 koordinierter 1. Konzertmeister der „Neuen Philharmonie Westfalen“, ab 1999 war er als Konzertmeister bei den Bergischen Sinfonikern tätig.
Die Kammermusik nimmt in seinem musikalischem Wirken einen breiten Raum ein, was sich auch in seiner Mitwirkung in einer Vielzahl von Kammerensembles widerspiegelt.
Matin Haunhorst ist Primarius des „Artes – Streichquartett“ und Geiger des „Klavier-Trio Marabé“ . 2014 erschien eine CD Aufnahme mit diesen beiden Ensembles, auf der Werke des niederlänischen Komponisten Gerard Bunk interpretiert werden.
Sein Interesse gilt häufig auch Werken abseits des gängigen Repertoires, sowie der zeitgenössischen Musik. Hier arbeitete er häufiger mit Komponisten wie Reimann, Halffter, Döhl, Heucke u. a. zusammen.
Seit 2013 ist Martin Haunhorst nunmehr als Konzertmeister der Bayer Philharmoniker zu hören. Er ist mit seiner Routine und großen Orchestererfahrung ein gutes Pendant zu den vorwiegend jungen DirigentInnen dieses Orchesters.
Violine 1 |
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Violine 2 |
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Viola |
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Cello |
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Kontrabass |
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Holzbläser | |
Flöte | Benjamin Müllenmeister, Doris Kanschik |
Oboe | Ursula Tracht, Peik Zöllkau |
Klarinette | Jutta Hosking, Gottfried Halbach |
Fagott | Daniela Fischer, Martin Eckert, Lutz Tillmanns |
Horn |
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Blechbläser | |
Trompete | Walter Brachtendorf, Niklas Brühne, Claudio del Popolo, Manuel Kästner, Jonas Lefers, Anna Lefers, Alexander Mezis, Markus Quodt |
Posaune | Peter Hosking, Lennart Ruth, Maximilian Schollemann, Thomas Wußler |
Tuba | Thomas Krabiell |
Vorsitzender
Gerhard Wansleben, StD i.R.
Zweiter Vorsitzender
Christoph Müller
Schriftführerin
Michaela Niklaus
Kassenwart
Gottfried Halbach
Disponent
Dietmar Kändler
dietmar.kaendler@bayer-philharmoniker.de
Notenwart
Dr. Ellen Giebeler
Education
Benjamin Müllenmeister
Bayer-Philharmoniker
Marschnerstr. 1
40593 Düsseldorf
Der Verein "Bayer-Philharmoniker Leverkusen e.V." vertritt, verwaltet und finanziert die Bayer-Philharmoniker in freier Trägerschaft.
Gerhard Wansleben, StD i.R. (Vorsitzender) Christoph Müller (stellv. Vorsitzender) Michaela Niklaus (Schriftführerin) Gottfried Hallbach (Kassenwart) Dietmar Kändler (Disponent) Dr.Ellen Giebeler (Notenwart) Benjamin Müllenmeister (Education)
© Gerhard Wansleben, alle nicht gekennzeichneten Bilder von Heike Söth